Betrugsstraftäter zeichnen sich im Unterschied zu anderen Deliktsgruppen als besonders unempfindlich gegenüber justiziellen Sanktionen aus und werden überzufällig häufig rückfällig. Da Betrugsstraftäter im Bereich der sozialen Interaktion und sozialen Einvernahme besondere Fähigkeiten zeigen, gelingt es ihnen auch regelmäßig, ihre Interaktionspartner:innen zu täuschen und sie zu dem von ihnen gewünschten Zielverhalten zu lenken. Auch im Kontext der Bewährungshilfe werden Betrüger versuchen, das Setting zum eigenen Vorteil zu gestalten. Daher wird es für Fachkräfte der Bewährungs- und Straffälligenhilfe erforderlich, betrügerische und manipulative Strategien der Proband:innen und deren potentielles Rückfallrisiko zu erkennen, um ein geeignetes Kontrollnetz im Sinne eines Risikomanagements etablieren zu können.
Betrugstaten zeigen eine erhebliche Varianz der Phänomenologie, welche beim Steuer- und Wirtschaftsbetrug anfängt und beim Heiratsschwindel endet. Da zum erfolgreichen Betrug in diesen jeweiligen Deliktbereichen unterschiedliche Tatfertigkeiten erforderlich sind, werden neben den situativen Bedingungen insbesondere die internalen Variablen (Täterpersönlichkeit) sowie die Täter-Opfer-Beziehung genauer betrachtet.
Ziele: Die Inhalte des Seminars sollen die Teilnehmer:innen bei ihrer Arbeit im Umgang mit Betrugsstraftätern unterstützen. Daher werden insbesondere Kenntnisse über die Bedeutung von Situations- und Persönlichkeitskomponenten für den Modus der Betrugsausführung aus kriminalpsychologischer sowie Analysemöglichkeiten von schwierigen Gesprächssituationen aus behandlerischer Sicht vermittelt.
Die Inhalte werden anhand von Praxisbeispielen vertieft. Das Einbringen eigener Fallbeispiele durch die Seminarteilnehmer:innen wird sehr begrüßt.
Inhalte:
Zielgruppe: Mitarbeiter:innen aus der Bewährungs- und Straffälligenhilfe, Führungsaufsicht, aus den Justizvollzugsanstalten, Forensischen Ambulanzen sowie weitere interessierte Personen, die in der Straffälligenarbeit tätig sind. Das Seminar wird mit einer Gruppengröße von maximal 24 Personen durchgeführt, damit eine interaktive Praxisarbeit und tiefergehende Auseinandersetzung mit den Seminarinhalten möglich sind.
Referentin: Dr. Helga Ihm, promovierte Diplom-Psychologin (Univ.) und in den Disziplinen forensische Psychologie und Kriminalpsychologie spezialisiert. Sie promovierte zu dem Thema Betrug im Zusammenhang mit Persönlichkeitseigenschaften.
Kosten: Teilnahmegebühr 250,- € (inkl. 63,- € Verpflegung*)
Für die Voranreise am 12.06.2023 wurde ein Zimmerkontingent beim Hotel reserviert. Die Übernachtung im Einzelzimmer beträgt 75,- Euro inkl. Frühstück. Für die Zimmerbuchung melden Sie sich unter dem Stichwort „dhb_130623“ beim Select Hotel Mainz bis spätestens 15.05.2023 selbst an. Sie erhalten dann das Zimmer zu dem oben genannten Sonderpreis. Eine Buchung ohne Übernachtung ist selbstverständlich auch möglich.
*Verpflegung beinhaltet: 2x Kaffeepause mit Kaffee, Tee und Snacks, 1x Mittagessen (3-Gang-Menü). Während des Seminars werden unlimitiert gekühltes Wasser und Softgetränke bereitgestellt.
Hinweis: Die Teilnahmegebühr (250,- Euro) überweisen Sie bitte erst, nachdem Sie die Rechnung zur Veranstaltung erhalten haben. Die Rechnungsstellung erfolgt nach Anmeldeschluss (01.05.2023) über unser Rechnungsprogramm bexio (per Mail).
Anmeldeschluss: 01.05.2023
Stornierungsbedingungen: Eventuell notwendige Absagen seitens der angemeldeten Person müssen schriftlich (E-Mail, Fax, Brief) erfolgen. Es gilt:
Eine Ersatzbenennung von Personen ist jederzeit kostenfrei möglich. Ein eventuell notwendiger Austausch von angekündigten Referierenden bleibt für Einzelfälle vorbehalten. Sollte eine Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden müssen, erhalten Sie bereits überwiesene Teilnahmebeiträge in voller Höhe erstattet, weitergehende Ansprüche bestehen nicht. Weitere Informationen finden Sie in unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen: https://www.dbh-online.de/agb