
Bereits seit Anfang der 1990er Jahre ist Jugendkriminalität international in vielen Ländern erheblich zurückgegangen, insbesondere jedoch in den letzten 20-30 Jahren. Gleichzeitig hat die Forschung beim Thema Jugendkriminalität bedeutende Fortschritte erzielt. Mechanismen wurden neben der Makroebene auch auf der Mikroebene analysiert.
Ziel des Beitrags "The International Youth Crime Drop – Evidence and Explanations" war es, Erkenntnisse über den Rückgang von Jugendkriminalität auf der Grundlage offizieller, hauptsächlich polizeilich erfasster, Straftaten zu gewinnen. Es gibt zahlreiche Studien, die jedoch oftmals auf ein Land begrenzt sind und sehr unterschiedliche Definitionen, Meldeverfahren und Forschungsschwerpunkte haben. Es bräuchte eine vergleichende Übersicht zu Jugendkriminalitätstrends über Länder und Datenquellen hinweg, um ein umfassenderes Bild zu erhalten und um die Generalisierbarkeit von Erklärungen auf andere Länder zu prüfen. Die Erkenntnisse des Artikels, basierend auf Daten von 36 Ländern über 20 Jahre, sollen dazu beitragen, die empirische Grundlage für ein solches, vollständigeres Bild internationaler Jugendkriminalitätstrends zu verbessern.
Zudem soll der Bericht einen Überblick über den aktuellen Stand internationaler, umfragebasierter Forschung zu den Erklärungen des Rückgangs der Jugendkriminalität geben. Auch diese Arbeiten sind zumeist auf einzelne Länder beschränkt, weshalb eine vergleichende Perspektive wichtig ist, um den wissenschaftlichen Erkenntnisstand zu festigen. Der Beitrag konzentriert sich dabei auf neuere Studien, die übereinstimmend die entscheidende Rolle veränderter Alltagsaktivitäten für Veränderungen in der Jugendkriminalität hervorheben. Beschrieben wird ein starker Zusammenhang zwischen rückläufigen Trends bei unstrukturierten sozialen Aktivitäten mit Gleichaltrigen sowie beim Alkoholkonsum und sinkenden Kriminalitätsraten sowie Formen von Risikoverhalten. Die Rolle des Internets und der sozialen Medien im sozialen Wandel der Lebenserfahrungen von Jugendlichen bleibt unklar und ist noch nicht ausreichend erforscht.
Der Beitrag befasst sich überdies mit Forschungsergebnissen zu Kriminalitätstrends. Insgesamt sind die Ergebnisse eher uneinheitlich, doch einige Studien aus verschiedenen Ländern deuten auf eine Polarisierung hin: Beobachtet wurden sinkende Prävalenzraten und gleichbleibende oder sinkende Inzidenzraten, insbesondere bei Gewaltdelikten. Aufgaben für die zukünftige Forschung werden in der Schlussfolgerung diskutiert.
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