Dokumentation der 17. Fachtagung zum Entlassungs- und Übergangsmanagement des DBH-Fachverband e.V. in Frankfurt a.M.

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Am 17. und 18. November 2025 fand unter dem Titel "Resozialisierung durch Arbeit – Wege und Perspektiven der Arbeitsvermittlung" die 17. Fachtagung zum Entlassungs- und Übergangsmanagement des DBH-Fachverband e.V. in Frankfurt a.M. statt.

Arbeit hat vielfältige gesellschaftliche, wirtschaftliche und individuelle Nutzen. Sie dient nicht nur der finanziellen Absicherung, sondern auch der sozialen Integration und persönlichen Entwicklung. Doch der Weg von der Inhaftierung in den allgemeinen Arbeitsmarkt ist mit vielen Hürden verbunden. Der Zugang zu Arbeitsplätzen, der Erwerb notwendiger Qualifikationen und die Überwindung gesellschaftlicher Stigmatisierungen stellen große Herausforderungen dar. Welche Rahmenbedingungen sind entscheidend, um den Übergang von der Haft zur Arbeit, auch für Menschen ohne Aufenthaltstitel, Sicherungsverwahrte und Sexualstraftäter:innen zu ermöglichen? Wie können digitale Angebote die Arbeitsvermittlung unterstützen und vereinfachen? Welche konkreten Handlungsansätze haben sich in der Praxis bewährt? Diese und weitere Fragen wurden an den zwei Tagen näher beleuchtet.

Die Fachtagung „Resozialisierung durch Arbeit – Wege und Perspektiven der Arbeitsvermittlung“ begann mit einem Vortrag von Prof. Dr. Kirstin Drenkhahn zu den Anforderungen an Arbeit im Strafvollzug im Lichte des BVerfG-Urteils. Sie warf einen Blick auf die Resozialisierungswirkung von Arbeit und schaute dabei vor allem auch über die Landesgrenzen hinaus, da es aus Deutschland bislang keine Forschungsergebnisse zur Wirkung von Arbeit gibt. Anschließend gab Elena Schaffeld, einen Überblick über die zentralen Ergebnisse der Evaluation des Hamburgischen Resozialisierungs- und Opferhilfegesetzes (HmbResOG), welche unter anderem die Heterogenität der Klientel und die mehrheitlich diversen Problemlagen waren. Als zentrale Themen bei der Arbeit mit den Klienten wurden in der Evaluation die Suche nach Wohnraum und der aufenthaltsrechtliche Status herausgearbeitet. In einem Open Space wurde sodann den Fragen nachgegangen: 1. Was braucht es an rechtlichen und gesellschaftlichen Veränderungen? Wie muss sich die Organisationsstruktur in der Haft verändern? Was braucht es für die Angleichung an den regulären Arbeitsmarkt? Wie kann die sozialversicherungsrechtliche und finanzielle Absicherung erfolgen? Der zweite Tag war geprägt von vier verschiedenen Arbeitsgesprächen, in denen sich der Vermittlung in Arbeit von Menschen ohne Aufenthaltstitel, den Arbeitsperspektiven für Sicherungsverwahrte und Sexualstraftäter:innen, dem Projekt INSAperspektive und der elis-Plattform gewidmet wurde. Abschließend referierte Anne Caliebe über das Übergangscoaching von Integrationshilfen e.V. in Hamburg, von den dabei bestehenden strukturellen Herausforderungen für die (externe) soziale Arbeit und dem Angebot sowie der statistischen Auswertung des Übergangscoachings.

Wir danken allen Referent:innen für ihre gelungenen Beiträge, allen Teilnehmer:innen für den guten Austausch und freuen uns schon auf die nächste Fachtagung zum Thema Übergangsmanagement!

Die Präsentationen und Ergebnisse des Open Space sowie der Arbeitsergebnisse finden Sie hier.

 

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