Die HM Inspectorate of Probation (britische Aufsichtsbehörde für Bewährungshilfe) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die wissenschaftliche Grundlage für qualitativ hochwertige Bewährungshilfe und Jugendstrafrechtsdienste zu prüfen, weiterzuentwickeln und zu stärken. Die Reihe "Academic Insights" richtet sich an alle, die sich für evidenzbasierte Ansätze in diesem Bereich interessieren. Dafür werden führende Wissenschaftler:innen beauftragt, ihre Perspektiven zu bestimmten Themen darzulegen, um eine fundierte Diskussion anzuregen und das Verständnis dafür zu vertiefen, welche Faktoren die Wirksamkeit von Bewährungshilfe und Jugendstrafrechtsdiensten fördern oder behindern.
Der Bericht "Hope and Probation: Using the lens of hope to reimagine probation practice" wurde von Adam Ali, Anita Dockley, Stephen Farrall, Sarah Lewis, Jake Phillips und Kam Stevens verfasst. Er stellt die Ergebnisse einer aktuellen Studie vor, die das Konzept der Hoffnung in der Bewährungshilfe untersucht und betont, dass Hoffnung für Menschen, die eine Veränderung anstreben, eine zentrale Rolle spielt. Dabei werden unterschiedliche Formen von Hoffnung beschrieben und insbesondere die Bedeutung transformativer Hoffnung im Gegensatz zu institutioneller Hoffnung hervorgehoben.
Eine wesentliche Erkenntnis der Studie ist, dass transformative Hoffnung durch die Einführung einer Checklistenkultur eine übermäßige Betonung des Risikomanagements sowie die Fehlerangst der Fachkräfte abgeschwächt werden kann. Zudem wird darauf hingewiesen, dass Hoffnung teilweise an andere Institutionen ausgelagert wird.
Im Hinblick darauf, wie die Bewährungshilfe für Fachkräfte selbst zu einer hoffnungsvolleren Erfahrung werden kann, wird eine zu hohe Fallbelastung als problematisch erkannt. Gleichzeitig wird betont, dass Hoffnung durch personenorientierte, stärkenbasierte Arbeitsansätze, eine lokal verankerte Umsetzung und die Einbindung der Klient:innen gefördert werden kann.
Den vollständigen Bericht finden Sie hier.