In den Vereinigten Staaten sind zahlreiche Erwachsene mit psychischen Erkrankungen inhaftiert oder auf andere Weise in das Strafrechtssystem eingebunden. Über die Häufigkeit konkreter psychiatrischer Diagnosen in dieser Bevölkerungsgruppe liegen bislang nur begrenzte Erkenntnisse vor. In der "Mental and Substance Use Disorders Prevalence Study" (MDPS), einer landesweiten epidemiologischen Untersuchung, wurde die Lebenszeitprävalenz von spezifischen psychiatrischen Erkrankungen erfasst. Die erhobenen Diagnosen sowie demografische Merkmale wurden zwischen drei Gruppen verglichen: inhaftierte Erwachsene, Erwachsene, die zwar nicht inhaftiert waren, aber im vergangenen Jahr strafrechtlich in Erscheinung traten und Erwachsene ohne strafrechtliche Vorgeschichte im gleichen Zeitraum. Die gewichtete Stichprobe umfasst Haushalte, Gefängnisse, Kliniken und Obdachlosenunterkünfte. Die kumulative Prävalenz der erfassten psychischen Störungen war bei den Inhaftierten am höchsten (41,8 %), bei der Gruppe mit strafrechtlicher Verwicklung etwas niedriger (37,0 %) und am geringsten bei den Personen ohne strafrechtliche Vorgeschichte (24,4 %). Ein ähnliches Bild zeigte sich bei Störungen des Schizophrenie-Spektrums: Die Prävalenz unter Inhaftierten lag bei 6,3 %, bei den Personen mit strafrechtlichem Kontakt bei 4,4 % und bei der Gruppe ohne Kontakt zum Strafrechtssystem bei 1,7 %.
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