Vom 05. bis 07. Mai 2025 veranstaltete die CEP zusammen mit dem Justizministerium der Türkei die Konferenz on the Public Perception of Probation in Europe in Antalya. Es nahmen mehr als 100 Teilnehmer:innen aus 20 verschiedenen Ländern teil. Auch der DBH-Fachverband e.V. war vor Ort vertreten.
Ziel der Konferenz war der Austausch über Erfahrungen und praktische Ideen, wie ambulante Maßnahmen in ganz Europa unterstützt und die Öffentlichkeit dafür sensibilisiert und gewonnen werden kann.
Fatih Güngör (Türkei) sprach über die Entwicklung der Bewährungshilfe in der Türkei und darüber, welchen Stellenwert ambulante Maßnahmen im System der Strafrechtspflege in der Türkei haben. Zudem zeigte er auf, wie es durch den Einsatz von Öffentlichkeitsarbeit und der Nutzung von Social Media gelungen sei, die Bevölkerung vom Sinn und Zweck ambulanter Maßnahmen zu überzeugen, insbesondere um negativer Berichterstattung entgegenzuwirken. Ingunn Seim (Norwegen), Dr. Danijela Mrhar Prelič (Slowenien) und Daniel Danglades (Frankreich) berichteten, wie die Bewährungshilfe in ihren Ländern organisiert und verstanden wird. Dr. Danijela Mrhar Prelič präsentierte die vergleichsweise junge Entwicklung und den Stellenwert der Bewährungshilfe in Slowenien. In einem Workshop, geleitet von Dr. Prelič, konzentrierte sich dieser auf die Zusammenarbeit mit anderen staatlichen und nichtstaatlichen Einrichtungen sowie Organisationen. In einem weiteren Workshop, unter dem Vorsitz von Daniel Danglades, wurde sich mit der Frage befasst, wie die Bevölkerung für die Bewährungshilfe und ambulante Maßnahmen stärker sensibilisiert und durch Öffentlichkeitsarbeit überhaupt erreicht werden kann. Beispiele wurden vorgestellt von Dr. Andrea Matouskova (Tschechische Republik) und Joachim Tein (Deutschland). Zudem gab es mehrere Plenarvorträge, die sich der Frage widmeten, wie sich die Bewährungshilfe im Laufe der Zeit verändert hat. Die Referenten Gerry McNally (Irland), Vugar Aghayev (Aserbaidschan) und Assoc. Prof. Hakan A. Yavuz (Türkei) gaben Beispiele aus ihrem jeweiligen nationalen Kontext und untersuchten, was diese Veränderungen beeinflusst hat. Schließlich befasste sich ein round table mit der Frage, wie die Bewährung gefördert und die Öffentlichkeit sensibilisiert werden kann. Die Diskussion umfasste die Perspektiven von Annie Devos, Dr. Andrea Matouskova, Dr. Hüseyin Şık, Joachim Tein und Ingunn Seim. Zum Abschluss der Veranstaltung hielt Prof. Fergus McNeill (Vereinigtes Königreich) einen Vortrag über die Rolle der Gemeinden in der Bewährungshilfe und erinnerte an deren Ursprünge und die Bedeutung des öffentlichen Engagements.
Im Anhang finden Sie einen ausführlichen Bericht mit weiteren Einzelheiten.