
Webinarbeschreibung:
Soziale Arbeit wird nicht nur im Fachdiskurs, sondern auch in der Praxis zunehmend als Menschenrechtsprofession beschrieben. Gerade im Bereich justiznaher Arbeitsfelder und der dort gegebenen Eingriffe in Freiheitsrechte von Menschen, stellt sich die Frage der Potenziale und Grenzen einer menschenrechtsorientierten Praxis. Im Webinar werden Möglichkeiten der Übersetzung der zunächst abstrakten Menschenrechte in Felder der Straffälligenhilfe vorgestellt und diskutiert. Insbesondere der Desistance-Ansatz und das Good Lives Model werden als Ansätze besprochen, um die Fallarbeit an Menschenrechten und der Menschenwürde auszurichten und dadurch eine Anschlussfähigkeit an professionelle Standards der Sozialen Arbeit zu gewährleisten.
Ziel: Die Teilnehmenden sollen nach Abschluss des Webinars zentrale Fachdiskurse zu menschenrechtsorientierter Sozialer Arbeit kennen und diese vor dem Hintergrund der Spezifika der Straffälligenhilfe reflektieren können. Sie sollen zudem die zentralen Elemente des Good Lives Models als Ansatz menschenrechtsorientierter Sozialer Arbeit auf das eigene Arbeitsfeld übertragen können.
Webinarinhalte:
Mitgestaltungsmöglichkeit: Alle Teilnehmer:innen haben die Möglichkeit, Fälle einzureichen, welche Problemschwerpunkte und Fragestellungen aus der Praxis aufwerfen, damit Lösungsansätze in der Fortbildung erörtert werden können.
Bescheinigung: Nach Abschluss des Webinars erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung per E-Mail.
Zielgruppe:
Mitarbeiter:innen aus der Bewährungs- und Straffälligenhilfe, Führungsaufsicht, aus den Justizvollzugsanstalten, Forensischen Ambulanzen sowie weitere interessierte Personen, die in der Strafrechtspflege arbeiten.
Das Webinar wird mit einer Gruppengröße von maximal 30 Personen durchgeführt, damit eine interaktive Praxisarbeit und tiefergehende Auseinandersetzung mit den Webinarinhalten möglich sind.
Webinarleitung:
Dr. Julia Emprechtinger, hat Soziale Arbeit in Wien studiert und war mehrere Jahre in der Praxis in der Sozialpsychiatrie und der Wohnungslosenhilfe tätig. Seit 2012 ist sie in verschiedenen Funktionen, aktuell als Leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin, an der Fachhochschule Westschweiz HES-SO mit dem Schwerpunkt Soziale Arbeit in justiznahen Arbeitsfeldern aktiv. Sie beschäftigt sich zum einen mit dem zivilrechtlichen Kindes- und Erwachsenenschutz und zum anderen mit der Sozialen Arbeit im stationären und ambulanten Bereich. Die Perspektive und das Erleben der von Sanktionen betroffenen Menschen interessiert sie dabei besonders. Sie ist Mitherausgeberin eines 2024 erschienenen Sammelbandes zur Sozialen Arbeit in der schweizerischen Justizvollzugslandschaft.
Prof. Dr. Christian Ghanem, ist Hochschullehrer an der Technischen Hochschule in Nürnberg und hat dort eine Forschungsprofessur inne. Nach seinem Studium der Sozialen Arbeit (B.A./M.A.) und seiner Berufspraxis in der Bewährungshilfe am Landgericht München 1 promovierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München zu Themen des Verhältnisses von wissenschaftlichem Wissen und Praxis der Sozialen Arbeit. Seine aktuellen Forschungstätigkeiten beziehen sich auf Soziale Dienste der Justiz (z.B. fachliches Handeln in der Bewährungshilfe, desistanceorientierte Praxis, Good Lives Model) und Gefängnisse (z.B. ältere Menschen in Haft, Kinder von Inhaftierten). Darüber hinaus beschäftigt er sich mit Themen der niedrigschwelligen Drogenarbeit (z.B. Drogenkonsumräume, Drug Checking) und ist Mitglied im Promotionszentrum „Sozial- und gesundheitswissenschaftliche Gestaltung von Transformationsprozessen“.
Kosten:
Teilnahmegebühr*: 150,- Euro für Nicht-Mitglieder | 140,- Euro für DBH-Mitglieder
*Von der Umsatzsteuer gemäß § 4 Nr. 22 Buchst. a UStG befreit.
Die Teilnahmegebühr überweisen Sie bitte erst, nachdem Sie die Rechnung zur Veranstaltung erhalten haben.
Hinweis: Die Rechnungsstellung erfolgt ab dem 18.09.2026.
Termin: Fr. 18.09.2026 von 09.00-12.30 Uhr und Fr. 25.09.2026 von 09.00-12.30 Uhr.
Melden Sie sich bitte bis zum 28.08.2026 (Anmeldeschluss) verbindlich bei uns an.
Weitere Informationen können Sie dem Veranstaltungsprogramm im Anhang entnehmen.